Der Begriff Bonsai stammt aus dem Japanischen und bedeutet soviel wie „Baum in der Schale“ (bon = „Schale“ und sai = „Pflanze“). Die Tradition der Kultivierung von „dreidimensionalen Gemälden“, „stummen Gedichten“ oder „lebenden Skulpturen“ reicht aber weit zurück bis ins alte China und hat über die Jahrhunderte unterschiedliche Entwicklungen und Interpretationen erfahren. Ihnen ist aber im Kern gemeinsam, dass es um ein anschauliches Zeugnis der Harmonie zwischen Natur und Mensch (Baum und Schale, Gewächs und Gestalter) geht.
Offen gestanden ging es mir persönlich stets nur um den Baum – oder besser das Bäumchen.
Eine sehr kleine Schale, in einem bestimmten Verhältnis zur Baumgröße – wie es in der klassischen Bonsai-Tradition gefordert wird – macht die Pflege (Bewässerung, Wurzelschnitt) um einiges aufwändiger.
Mich fasziniert einfach der Baum als Wesen und der Anblick besonders „charakterstarker“ Bäume – sei es in der freien Natur oder als Bonsai – berührt mich in der Tiefe.
Es gibt jedoch auch Bonsaischulen, welche den Baum so stark in eine künstliche und strenge Form bringen, welche auf mich so unnatürlich wirkt, dass der Reiz leider wieder verloren geht – bei allem Respekt vor der handwerklichen Kunst.
Für mich bedeutet dieses Hobby
Jedes Jahr mache ich von allen Bonsai ein Foto aus der gleichen Perspektive. So habe ich die Möglichkeit die Entwicklung quasi in Zeitraffer zu verfolgen.
Ähnlich wie bei der persönlichen Entwicklung – z.B. beim Tai Chi Chuan – nimmt man kaum einen Fortschritt wahr, weil der Prozess recht langsam verläuft. Betrachtet man aber einen größeren Zeitraum, sind die Veränderungen doch beachtlich.
Wähle einen Bonsai aus und begebe dich auf eine Zeitreise.