Bonsai

Allgemein

Der Begriff Bonsai stammt aus dem Japanischen und bedeutet soviel wie „Baum in der Schale“ (bon = „Schale“ und sai = „Pflanze“). Die Tradition der Kultivierung von „dreidimensionalen Gemälden“, „stummen Gedichten“ oder „lebenden Skulpturen“ reicht aber weit zurück bis ins alte China und hat über die Jahrhunderte unterschiedliche Entwicklungen und Interpretationen erfahren. Ihnen ist aber im Kern gemeinsam, dass es um ein anschauliches Zeugnis der Harmonie zwischen Natur und Mensch (Baum und Schale, Gewächs und Gestalter) geht.

Häufigste Irrtümer

  1. Ist Bonsai eine bestimmte Baumsorte? – Nein
    Tatsächlich lässt sich aber im Prinzip jede Baumart (mehr oder weniger erfolgreich) zu einem Bonsai gestalten. Dies gelingt um so besser, je besser die Pflanze das Zurückschneiden verträgt, wir freudig sie verzweigt und dass sich beim Beschneiden auch die Blattgröße verringert, so dass sich im Ganzen wieder ein stimmiges Gesamtbild ergibt.
  2.  Wird der Baum dabei nicht gequält?  – nicht wenn man lange mit ihm Freude haben möchte.
    Die Frage ist berechtigt, da die Pflanze stark beschnitten wird und manche Äste auch mit Draht umwickelt werden um sie in eine gewünschte Form zu bringen.
    Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Man kann nur MIT dem Baum zusammen arbeiten. Und dabei kann man sehr viel von dem Prinzip des Lebens lernen. Man kann bestimmte Möglichkeiten fördern, welche im Baum angelegt sind, wenn man weiß, was er dafür benötigt. 
    Der Ast wächst nicht schneller, wenn man daran zieht – ganz im Gegenteil. Man muss z.B. begreifen wie man den Raum unterstützt in welchem der Ast hineinwachsen soll.

Für mich persönlich

Offen gestanden ging es mir persönlich stets nur um den Baum – oder besser das Bäumchen. 
Eine sehr kleine Schale, in einem bestimmten Verhältnis zur Baumgröße – wie es in der klassischen Bonsai-Tradition gefordert wird – macht die Pflege (Bewässerung, Wurzelschnitt) um einiges aufwändiger. 

Mich fasziniert einfach der Baum als Wesen und der Anblick besonders „charakterstarker“ Bäume – sei es in der freien Natur oder als Bonsai – berührt mich in der Tiefe.

Es gibt jedoch auch Bonsaischulen, welche den Baum so stark in eine künstliche und strenge Form bringen, welche auf mich so unnatürlich wirkt, dass der Reiz leider wieder verloren geht – bei allem Respekt vor der handwerklichen Kunst.

Für mich bedeutet dieses Hobby

  • Mit den Händen in der Erde arbeiten hilft mich zu erden und den Kopf frei zu bekommen
  • Mit dem Baum gemeinsam einen Weg zu gehen und sich an seiner Entwicklung zu erfreuen
  • Von dem Baum zu lernen wie das Leben funktioniert
  • Etwas zu pflegen was sich zu einem lebendigen Kunstwerk entfaltet
  • Ein Stückchen vom Wald zu hause zu haben

TEIL DES GANZEN und Bonsai

Wie oben so unten...